In einer nachdenklich stimmenden Podiumsdiskussion, die von der IJA unterstützt wurde, kamen verfolgte JournalistInnen aus der Türkei und anderen Ländern zusammen, um die entscheidende Bedeutung der Pressefreiheit für die der Aufrechterhaltung der Demokratie und des Schutzes der Pressefreiheit zu betonen. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Autoritarismus und der Zensur beleuchtete die Diskussion die Herausforderungen, mit denen Journalisten in der Türkei konfrontiert sind, und die weiterreichenden Auswirkungen auf die Demokratie weltweit.
Einer der Podiumsteilnehmer, Abdulhamit Bilici, ehemaliger Chefredakteur der Zeitung Zaman und Mitglied des US-Beirats der IJA, betonte die wichtige Rolle des Journalismus: „Die Stimme der Stimmlosen zu sein, die Stimme der Unterdrückten zu sein, die Stimme der Verfolgten zu sein – das ist eine der Hauptaufgaben eines JournalistInnen. Was wir jetzt diskutieren, das Verstummen dieser Stimmen, bedeutet, dass eine große Anzahl von Menschen, eine bedeutende Bevölkerung, ihre Stimme verloren hat. Es geht nicht nur um die Rechte von Journalisten, sondern darum, dass die Gesellschaft ihre wichtigsten Fürsprecher verliert“.
An der Podiumsdiskussion nahmen Se Hoon Kim, leitender Korrespondent bei Global Strat View, Abdulhamit Bilici, Arbana Xharra, investigative Journalistin, Ergun Babahan, Journalist und ehemaliger Chefredakteur der Sabah-Zeitung, und Kani Xulam, Präsident des American Kurdish Network, teil. Sie brachten eine Fülle von unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen ein und sprachen über Themen wie die Aushöhlung demokratischer Normen in der Türkei, die Bewaffnung der Migration und die Notwendigkeit internationaler Solidarität. Die Redner setzten sich mit den zentralen Themen auseinander, die ihre Gemeinschaften und die globale Medienlandschaft betreffen.
Bilici erzählte auch von seiner erschütternden Erfahrung: „Am 4. März 2016 wurde die Zeitung brutal besetzt, und ich wurde entlassen. Als ich gefeuert wurde, verwandelte sich die Zeitung innerhalb von 24 Stunden in ein Sprachrohr (der Regierung)… Dies ist nur eine von 200 Medien, die zum Schweigen gebracht wurden… Derzeit sind mindestens 25 JournalistInnen in der Türkei inhaftiert, einem Land, das im Weltindex für Pressefreiheit auf Platz 165 von 180 rangiert.“
Der Bericht von Arbana Xharra zeigt, wie gefährlich es ist, die Wahrheit in einem Umfeld zu sagen, in dem autoritäre Einflüsse die freie Meinungsäußerung unterdrücken. „Heute lebe ich im Exil, seit sechs Jahren. Ich bin hierher gezogen, nachdem ich in der Nacht brutal angegriffen wurde, als ich in einer Live-Fernsehsendung über die Moscheen sprach, die Erdogan baute, und über das Geld, das er nicht über Banken, sondern in bar in den Kosovo einführte, und wie er unsere Gesellschaft beeinflusste“, erzählte sie und hob die Risiken hervor, denen diejenigen ausgesetzt sind, die die undurchsichtigen Aktivitäten mächtiger Personen aufdecken. Ihre Geschichte, die sie nach ihren öffentlichen Enthüllungen ins Exil zwang, unterstreicht die entscheidende Rolle der Presse bei der Aufrechterhaltung der gesellschaftlichen Kontrolle und des Gleichgewichts gegenüber korrupten Machtverhältnissen. Ihre Erfahrung ist eine deutliche Mahnung an die anhaltenden Kämpfe, mit denen JournalistInnen weltweit konfrontiert sind, insbesondere diejenigen, die die Integrität einflussreicher Führer und deren verdeckte Pläne in Frage stellen.
Ein immer wiederkehrendes Thema während der Veranstaltung war die Rolle des Journalismus als Pfeiler der Demokratie. Obwohl sie bedroht, eingeschüchtert und inhaftiert wurden, betonten diese mutigen JournalistInnen die Notwendigkeit, gegenüber autoritären Regimen die Wahrheit zu sagen und Rechenschaft abzulegen. Sie forderten die internationale Gemeinschaft auf, sich mit verfolgten Journalisten zu solidarisieren und sich für ihre Freilassung einzusetzen.
Die Diskussion beleuchtete auch die komplexe Dynamik innerhalb der türkischen Gesellschaft, einschließlich der Spaltungen zwischen den Diaspora-Gemeinschaften und der Herausforderungen bei der Förderung von Einigkeit über ideologische Grenzen hinweg. Trotz dieser Hürden äußerten die Diskussionsteilnehmer die Hoffnung auf einen positiven Wandel und betonten die Macht von Bildung, Bewusstsein und Zusammenarbeit beim Aufbau einer demokratischeren und integrativeren Gesellschaft.
Eine der wichtigsten Erkenntnisse der Veranstaltung war die entscheidende Rolle der internationalen Unterstützung, wenn es darum geht, den Stimmen verfolgter Journalisten Gehör zu verschaffen und unterdrückerische Regime zur Rechenschaft zu ziehen. Indem sie Menschenrechtsverletzungen ins Rampenlicht rückt und sich für die Pressefreiheit einsetzt, kann die Weltgemeinschaft eine entscheidende Rolle bei der Wahrung der Demokratie und der Förderung der Gerechtigkeit spielen.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde deutlich, dass der Kampf für Demokratie und Meinungsfreiheit noch lange nicht vorbei ist. Die Unverwüstlichkeit und Entschlossenheit dieser mutigen Journalisten ist jedoch ein Hoffnungsschimmer im Kampf gegen den Autoritarismus. Ihre Stimmen erinnern uns daran, wie wichtig es ist, demokratische Werte zu verteidigen und für diejenigen einzutreten, die alles riskieren, um der Macht die Wahrheit zu sagen.