Die Bestätigung der lebenslangen Haftstrafe für Osman Kavala und die langen Freiheitsstrafen für die anderen Angeklagten Çiğdem Mater, Can Atalay, Mine Özerden und Tayfun Kahraman ist eine besorgniserregende Entwicklung in der Türkei. Dieser Fall hat international große Aufmerksamkeit erregt und weiterhin Bedenken hinsichtlich der Menschenrechtslage und der Meinungsfreiheit in der Türkei aufgeworfen.
Der Fall Osman Kavala ist untrennbar mit den Gezi-Park-Protesten von 2013 verbunden, bei denen Hunderttausende von Bürgern friedlich gegen die Regierung protestierten. Die Proteste, die ursprünglich den Erhalt des Istanbuler Gezi-Parks zum Ziel hatten, wurden von der Polizei mit übermäßiger Gewalt niedergeschlagen. Kavala und die anderen Angeklagten wurden beschuldigt, die Proteste organisiert und finanziert zu haben, um die Regierung zu stürzen.
Die Entscheidung des Obersten Berufungsgerichts der Türkei wird von Menschenrechtsorganisationen und der internationalen Gemeinschaft genau beobachtet und weiterhin kritisiert. Viele argumentieren, dass die Vorwürfe gegen Osman Kavala und die anderen Angeklagten politisch motiviert sind und dass die Rechtsstaatlichkeit in der Türkei in Frage gestellt wird.
Die Situation unterstreicht die anhaltenden Sorgen über die Einschränkung der politischen Opposition und der Zivilgesellschaft in der Türkei. Es ist wichtig, dass die internationale Gemeinschaft solche Fälle im Auge behält und sich für die Wahrung der Menschenrechte und der Rechtsstaatlichkeit weltweit einsetzt.
Auch Ruth Tanner, Kampagnenleiterin für Europa bei Amnesty International, kritisierte das Urteil und bemerkte, dass ihre Kampagne in eine neue Phase eintritt.