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Regierungskritischer Journalist Abdullah Bozkurt in Stockholm zusammengeschlagen

Der türkische Exil-Journalist Abdullah Bozkurt ist am Mittwoch in der Nähe seines Wohnung in Stockholm angegriffen worden und musste wegen seiner Verletzungen im Krankenhaus behandelt werden. Bozkurt und sein Journalisten-Team sind die Herausgeber des „Nordic Monitor,“ eine Webseite die regierungskritisch ist und die Aktivitäten des türkischen Geheimdienstes MIT aufdeckt.


„Kurz nach dem ich das Haus verlassen hatte, näherte sich einer von drei Männern und schlug mich nieder. Ich fiel auf den Bürgerstieg und sie schlugen mich ins Gesicht und auf den Kopf. Danach liefen die Männer weg,“ sagt Bozkurt. Der Journalist zog sich Verletzungen im Gesicht, Kopf, Armen und Beinen zu.
Bozkurt erklärte die Täter nicht zu kennen vermutet aber, dass die Tat mit den Enthüllungen über die Machenschaften der Mächtigen der Türkei in Verbindung stehen könnte, deren verlängerte Arme auch bis nach Schweden reichen. „Ich hoffe, dass die Ermittlungen der schwedischen Polizei die Hintergründe des Angriffs aufdecken,“ so Bozkurt.


Der regierungskritische Journalist erhielt 2016 in Schweden politisches Asyl. Nach dem Putschversuch damals wurden Hunderte Journalistinnen und Journalisten ins Gefängnis geworfen und rund 200 Medien stillgelegt.

Bozkurt hatte immer wieder in den sozialen Medien Drohungen erhalten, Adressaten saßen vor allem in der Türkei. In einem Fall forderte der regierungsnahe Journalist in einem Fernsehprogramm auf TGRT Haber den türkischen Geheimdienst MIT sogar auf, Bozkurt zu ermorden. Er sagte in der Sendung, die Adresse des Journalisten sei ihnen bekannt.

Die Türkei ist weiterhin das weltgrößte Gefägnis für Journalisten. Derzeit sitzen in dem Land 173 Medienschaffende hinter Gittern. Hunderte musste ins Exil fliehen um nicht das selbe Schicksal zu erleiden.
Nach Angaben von Reporter ohne Grenzen (RSF) belegt die Türkei in der Rangliste der Pressefreiheit Platz 154 unter 180 Ländern. Die autoritäre Regierung von Präsident Erdoğan hat seit 2015 rund 200 verschiedene Medien beschlagnahmt.

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