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Notwendige medizinische Untersuchungen werden Journalist Çetin Çiftçi verwehrt

Der Journalist Çetin Çiftçi ist trotz starker Magen- und Rückenschmerzen weiterhin in einer Einzelzelle im Gefängnis von Ankara-Sincan inhaftiert. Seine Ehefrau fürchtet, dass Çiftçi an Krebs erkrankt ist. Der Journalists hatte sich in der Haftanstalt im September mit dem Coronavirus infiziert und wurde im Krankenhaus behandelt. Anschließend wurde er wieder in seine Zelle gebracht. Seither hat sich der Gesundheitszustand des Journalisten verschlechtert. Der Mann leidet zudem an Herz- und Nierenproblemen und verliert zunehmend an Gewicht. “Wegen der Pandemi bekommt Çiftçi nicht die dringend nötige medizinische Versorgung. Die Anzeichen machen mir Angst. Ich möchte nicht eine zweite Esra Terzioğlu werden. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Er befindet sich seit über zwei Monaten in diesem Zustand,” sagt seine Ehefrau Selda.

Mit Coronavirus infiziert

Çiftçi war Parlamentskorrespondent der Zeitung “Bugün.” Im September 2019 wurde er verhaftet und später zu sechs Jahren und drei Monaten Haft verurteilt und sitzt seither im Gefängnis von Ankara-Sincan ein. Der Gesundheitszustand des herzkranken Mannes verschlechtert sich zunehmend . Wegen der Herzprobleme musste Çiftçi viermal ins Krankenhaus eingeliefert werden. Zudem erkrankte er an seinen Nieren. Im Mai hat er sich zusätzich mit dem Coronavirus infiziert. Nach seinem Krankenhausaufenthalt musste der Journalist in eine Quarantänezelle und wurde anschließend in eine Einzelzelle verlegt.

Noch keine Diagnose

Çiftçi verliert zunehmend an Gewicht und leidet an starken Schmerzen am Magen und Rücken. Es besteht der Verdacht, dass der Mann auch an seinem Darm erkrankt ist. Wegen der Pandemie wird jedoch keine Koloskopie gemacht. Eine Diagnose kann deswegen nicht gemacht werden.

Ehefrau: “Die Anzeichen machen mir Angst”

“Die Anzeichen machen mir Angst. Ich möchte nicht eine zweite Esra Terzioğlu werden. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Er befindet sich seit über zwei Monaten in diesem Zustand,” sagt die Ehefrau von Çiftçi. Der Journalist Fatih Terzioğlu war im Gefängnis an Krebs erkrankt und bekam nur unzureichende medizinische Versorgung. Erst als die Krankheit weit fortgeschritten war, durfte der Mann das Gefängnis verlassen. Kurze Zeit später verstarb der Journalist Terzioğlu im Krankenhaus.

Auch der Kontakt des Journalisten mit seiner Familie ist eingeschränkt. “Man kann nur eingeschränkt miteinander telefonieren. Ich weiß nicht, was er in seinem Kranken Zustand macht. Ich will meinen Ehemann, damit wir die notwendigen Untersuchungen machen können. Wenn er gesund wird, können sie ihn wieder ins Gefängnis stecken. Er sitzt derzeit eine Strafe ab, die der Kassationshof nocht nicht bestätigt hat,” so Selda Çiftçi.

Kassationshof lässt warten

Der Journalist Çetin Çiftçi hat drei Kinder (20, 13 und 6 Jahre alt). Ihm wurde zum Verhängnis, weil er für die Zeitung “Bugün” als Parlamentskorrespondent gearbeitet hat. Zwar wurde Çiftçi vom 32. Strafgericht in Ankara zu sechs Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt, doch der Kassationshof hat das Urteil noch nicht bestätigt.

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