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Die Türkei liegt im World Press Freedom Index auf dem 149. Platz unter 180 Ländern

Im World Press Freedom Index, der jährlich von Reporter ohne Grenzen (RSF) veröffentlicht wird, liegt die Türkei auf dem 149. Platz unter 180 Ländern. Gemäß des Index ist die Situation in acht von 180 Ländern „gut“, in 40 „befriedigend“, in 62 „problematisch“, in 42 Ländern einschließlich der Türkei „schlecht“ und in 28 „sehr schlecht“ einzustufen.

Die Türkei, die 2005 im World Press Freedom Index auf Platz 98 lag, stieg regelmäßig ab und aufgrund des verübten Drucks auf den Journalismus lag 2010 auf dem Platz 138, 2015 149 und 2020 154. Laut RSF-Bericht: „Die Türkei, die letztes Jahr wegen des schlechten Verlaufs in den Nachbarnländern einen Platz anstieg, lag im letzten Jahr auf Platz 149 wegen

Massenprotesten gegen die Gewalt gegen Journalist*innen, einiger Zuwächse bei Rechtsansprüchen, Beschlüße, dass „der Druck übermäßig“ war und positiver Wirkungen bei Verhaftungen der Journalist*innen.

Im RSF-Index sind folgende Aussagen zur Türkei zu sehen, der dieses Jahr 20. Mal veröffentlicht wurde und die Bedingungen aufzeigt, unter denen Journalismus ausgeübt wird:

„Die mit überbordenden Befugnissen ausgestattete Präsidentschaft von Recep Tayyip Erdogan war begleitet von Autoritarismus, Missachtung der Pressefreiheit und Eingriffen in die Justiz. Obwohl die Justiz auf Antrag von Erdogan Verhaftungen vornahm, begannen einige Richter, über „übermäßigen Druck“ zu beklagen. Einige Journalist*innen, die willkürlich mit Vorwürfen wie „Präsidentenbeleidigung“, „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung“ oder „Propaganda für eine terroristische Vereinigung“ verfolgt waren, sprachen frei. Die Inhaftierung von Journalist*innen wurde durch gerichtliche Kontrolle ersetzt. Im Juli 2021 veranstalteten Journalist*innen nach der gewaltsamen Festnahme des AFP-Fotojournalisten Bülent Kılıç zum ersten Mal seit Ausnahmezustand eine Massendemonstration. In den letzten zwei Jahren wurden zwei Journalisten erschoßen. Sie waren der Inhaber von der Zeitung Ses Kocaeli, Güngör Arslan (19.02.22) und der Mitarbeiter von Bursa Rahmet FM, Hazim Özsu (März 2021). Die Mordverdächtigen wurden verhaftet.“

Norwegen übernahm die Führung im Pressefreiheitsindex der RSF, gefolgt von Dänemark und der Schweiz. Die damaligen kommunistischen Länder Estland (4) und Litauen (9) kamen in die Top 10 der RSF-Rangliste. Bulgarien (91) landete im europäischen Ranking auf dem letzten Platz und wurde von Griechenland (108) abgelöst.

Unter „sehr schlecht“ im RSF-Index befinden sich Myanmar (176), in dem wegen des Putsches Pressefreiheit 10 Jahre zurückging, China (175), Turkmenistan (177), Iran (178), Eritrea (179) und Nordkorea (180).

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