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Die Chat-Enthüllungen von Springer-Chef Döpfner verraten Einiges

Man lässt sich nicht so leicht überraschen, wenn man die von der Zeit geleakten Chats von Döpfner liest, die nichts Fremdes anmuten. So ungefähr beginnt der taz-Artikel über den jüngsten Skandal beim Springer-Verlag. In der Tat ist es der Typus eines elitär-neoliberal auferzogenen Großbürgerlichen, der nichts außer seine verlogene Gedankenfreiheit und Individualismus kennt. Nur der freie Westen zählt, all die anderen, die sich nicht dazu einordnen, gelten als verachtenswert, darunter auch die Ostdeutschen, die von Döpfner als „Faschisten“ und „Kommunisten“ bezichtigt werden und Muslim*innen: „free west, fuck the intolerant muslims und all das andere Gesochs“ (Zitat Mathias Döpfner).

Eine wichtige Bemerkung machen die Neue deutsche Medienmacher*innen (NdM) in ihrer Stellungnahme zum Döpfner-Skandal: während die Aussagen über die im Osten Deutschlands lebenden Menschen zurecht für viel mediale und politische Kritik gesorgt hat, bleiben die rassistischen und feindlichen Bemerkungen, wie „fuck the … intolerant muslims“ gegenüber Muslim*innen noch weitgehend unkommentiert. Die Blindheit der deutschen Presse und Politik gegenüber rassistischen Inhalten bleibt damit auch noch zu kritisieren.

Die Claim Allianz hat dazu einen offenen Brief veröffentlicht, den auch wir unterstützen.

*Mathias Döpfner ist Verlagschef des Springer-Konzerns, des größten Zeitungsverlags Deutschlands.

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