Anlässlich des Tages zur Beendigung der Straflosigkeit für Verbrechen gegen Journalisten hat die International Journalists Assiciation zu einer Online-Konferenz eingeladen. Die Referenten waren Susanne Köhler und Gerdhard Keller (beide Wahrheitskämpfer e. V.), Kamal Sido (Gesellschaft für bedrohte Völker) und Fuat Karazeybek, Exiljournalist aus der Türkei.
Susanne Köhler und Gerhard Keller machen dabei auf verschiende Projekte der Wahrheitskämpfer e.V. aufmerksam. Die Mitglieder des Vereins sind Künstler, die mit ihren Portraits von inhaftierten oder getöteten Journalist:innen auf sie aufmerksam machen. Hierzu werden die Bilder in verschiedenen Orten ausgestellt.
Kamal Sido hat in seinem Vortrag auf die „transnationale Unterdrückung“ von Exil-Journalist:innen und Kritiker:innen durch die türkische Regierung aufmerksam gemacht, also ihre Verfolgung im Ausland. Auch muss sich der syrisch-armenische Journalist Sarkis Karrargian vor dem Erdogan-Regime fürchten, weil er mit der PKK-Führung ein Interview geführt hatte. Damit hat sich der Journalist den Zorn Ankaras auf sich gezogen.
Der türkische Journalist Fuat Karazeybek machte auf die weiterhin schlimme Lage der Pressefreiheit in seinem Heimatland aufmerksam. Laut der “Jailed Journos” seien derzeit 72 Journalisten in dem Land im Gefängnis. Außerdem gebe es Haftbefehle gegen mindestens 200 Journalisten. Hunderte seiner Kolleg:innen sind seit 2016 ins Ausland geflohen, über Hundert von ihnen alleine nach Deutschland.