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Frank Überall: „Wir stehen an der Seite der exilierten und inhaftierten Journalist*innen in der Türkei“

Das historische Gefängnis in Frankfurt, in dem die Geheimpolizei Gestapo, die vor allem während der Naziherrschaft zum Zentrum von Folter und Misshandlung wurde, Dissidenten inhaftierte und viele von ihnen in den Tod schickte, ist in diesen Tagen Schauplatz einer bedeutenden Veranstaltung. Im historischen Gefängnis stößt die Ausstellung über den Leid, das nach dem 15. Juli in der Türkei begann, auf großes Interesse.

Frank Überall, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes, war einer derjenigen, die die Ausstellung besuchten und das Leid teilten. Auf einer Podiumsdiskussion sagte Überall: „Was ich in der Ausstellung des Tenkil-Museums gesehen und gefühlt habe, war einer der realsten Erfahrung über die Türkei, die ich je gemacht habe. Überall betonte, dass der Deutsche Journalistenverband immer an der Seite der Exiljournalist*innen stehe, die in der Türkei ihren Beruf nicht ausüben dürfen, und sagte: „Wir finden es wichtig, dass unsere Kollegen in Deutschland gehört werden und ihre Probleme zur Sprache bringen.“

„Lasst unsere türkische Kollegen frei!“

Frank Überall, der auch zur International Journalists Association e.V. sprach, sagte: „Journalismus ist kein Verbrechen. Im Gegenteil: Journalismus ist ein Grundrecht, sogar ein international anerkanntes Menschenrecht. Und das muss auch in der Türkei gelten. Journalisten gehören nicht in Gefängniszellen, sondern in Redaktionsstuben. Auf Druck der Europäischen Union und der deutschen Regierung muss dies klargestellt werden. Der DJV ist solidarisch mit den in der Türkei inhaftierten Kolleginnen und Kollegen, die hier versuchen, ihren Beruf auszuüben. Lasst sie frei!“

Visaverfahren für Exiljournalisten

Auch Frank Überall, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes, sprach sich für eine Vereinfachung des Visumverfahrens für Exiljournalisten aus: „Ich fordere die Bundesrepublik Deutschland auf, auf europäischer Ebene den notwendigen Einfluss zu nehmen und die Sicherheit der türkischen Kollegen, die keine Straftaten begehen, die ihre öffentlichen Aufgaben erfüllen, zu gewährleisten. Wenn also Journalisten verfolgt werden, haben sie natürlich auch das Recht auf Asyl und können ein solches Verfahren in Anspruch nehmen oder zumindest vorübergehend ein Visum erhalten und die Möglichkeit haben, hier zu arbeiten. Sie können hier einreisen und ihre Arbeit im Exil fortsetzen. Denn dies ist eine sehr schwierige Situation. Insofern brauchen wir schnelle und unbürokratische Lösungen. Das bedeutet in erster Linie eine Erleichterung des Visumverfahrens. Aber natürlich nicht nur für die Türkei. Es muss auch für russische Journalisten erleichtert werden. Das Visum muss in der aktuellen Situation als ein grundlegendes Menschenrecht angesehen werden.“

 

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