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Investigativjournalist Mehmet Baransu lehnt Angebot von Staatsanwalt ab

Seit fast fünf Jahren sitzt der Journalist Mehmet Baransu hinter Gittern. Jetzt hat sein Bruder Mehmet in einem Blog bislang unbekannte Hintergründe zu der fast seit fünf Jahren andauernden Haft des Investivjournalisten veröffentlicht. So soll die Staatsanwaltschaft Baransu mittels Polizei ein Angebot gemacht haben, dass er den Namen eines Informanten nennt, der ihm einen Koffer gegeben haben soll. Der Journalist habe jedoch abgelehnt. „Schönen Gruß an den Staatsanwalt. Wie ich bereits in meiner Aussage gesagt habe, ich kenne ihn nicht,“ zitiert ihn sein Bruder in dem Blog „Söz Savunmanın.“

In dem besagten Koffer sollen Information über Putschpläne enthalten gewesen sein. Diese als „Operation Vorschlaghammer“ bekannten Unterlagen hatten damals zu Ermittlungen und Festnahmen zahlreiche Offiziere und Bürokraten geführt, die die Regierung stürzen wollten.

„Aufnahmen in Handschellen gemacht“

In dem Blog schreibt der Bruder des Journalisten, dass ein Polizist Baransu in Handschellen gefilmt und diese Aufnahmen an Unbekannte geschickt hat. Laut dem Blog wurde Baransu im Anschluss an seine Gerichtsverhandlung im Justizzentrum Istanbul Cağlayan im März 2015 Handschellen im Prozesssaal angelegt. Zuvor hatte das Gericht seine Festnahme angeordnet. Ein Polizist mit dem Namen Ömer habe daraufhin im Flur des Gerichtsgebäudes angefangen Aufnahmen vom Journalisten zu machen. Nach einer Weile soll der Polizist gesagt haben, dass es für eine gewisse Person ausreichend sei. „Ich habe ihn mitleidig angeschaut. Nicht ich bin es, der sich wegen der Handschellen schämen sollte,“ wird Mehmet Baransu in dem Blog seines Bruders zitiert.

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